Aus der 150-jährigen Geschichte der FF Brücklein
Quelle: Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum 1976
Autor: Gerd Dengler
Wenn im Juni dieses Jahres in Kameradschaft verbundene Wehren mit uns das 100-jährige Vereinsjubiläum feiern, wird bei den offiziellen Ansprachen der Idealismus und die Einsatzbereitschaft der Wehrleute betont werden. Zurecht, denn ein Rückblick auf die hundertjährige Geschichte zeigt, dass sich auch in dieser Ortschaft immer wieder verantwortungsbewusste Bürger auf freiwilliger Basis getroffen und die Idee des freiwilligen Feuerschutzes verwirklicht haben.
Auskunft über die Gründung der Wehr und die Anstrengungen in der Aufbauphase geben uns eine Mitgliedsliste und das ab dem Jahre 1924 sorgfältig geführte Protokollbuch. Aus dem ersten Eintrag ist ersichtlich, dass sich 13 gemeinschaftsbewußte Bürger aus den Ortschaften Hornungsreuth und Brücklein zusammenfanden, um durch einen geregelten Übungsbetrieb den Feuerschutz in ihren Heimatorten zu verbessern. Schon nach kurzer Zeit hatte Kommandant Johann Schmidt, der 50 Jahre an der Spitze der Wehr stand, eine schlagkräftige Truppe beisammen. Im Jahre 1884 haben sich zehn weitere Mitglieder angeschlossen, bei Ausbruch des 1. Weltkrieges werden 48 Namen aufgeführt. Aus den Dienstbezeichnungen lässt sich die erfolgte Differenzierung erkennen, der Übungsbetrieb konnte satzungsgemäß durchgeführt werden.

Historischer Spritzenwagen aus dem frühen 20. Jahrhundert
Einen Einschnitt besonderer Art brachte das Jahr 1924. Nach fünfzigjähriger harmonisch verlaufener Zusammenarbeit, bei der nicht zuletzt die Persönlichkeit des schon erwähnten Kommandanten Schmidt als integrierender Faktor eine große Rolle gespielt hatte, wurde die Freiwillige Feuerwehr Hornungsreuth selbständig. Die Brückleiner Wehr erhielt eine neue Führungsspitze. Johann Kolb (Haus-Nr. 6 b), der nun 37 Jahre als Ausbilder seiner Kameraden tätig sein wird, trat die Nachfolge des zum Ehrenkommandanten ernannten Johann Schmidt an.
In den ersten Jahren nach dem Weltkrieg legte man besonderen Wert auf eine verbesserte Ausrüstung. Um die benötigten Gegenstände anschaffen zu können, wurden Mitgliedsbeiträge, die je nach dem Besitzstand gestaffelt waren, erhoben. Neuzugänge mussten eine Aufnahmegebühr entrichten. Das vorhandene Schlauchmaterial konnte in den Jahren 1925 – 1928 um 120 m ergänzt werden, die aktiven Mitglieder wurden mit Uniform und Helm ausgestattet, zwei Signalhörner dienten der raschen Alarmierung. Im Ortsbereich selbst wurde durch freiwilligen Arbeitseinsatz die Wasserversorgung entscheidend verbessert. Alle wasserführenden Stellen wurden angestaut. Die Beteiligung an den angesetzten Übungen war gut, und dies nicht nur, weil sich „Nichterschienene bei ungenügender Entschuldigung einer Strafe von 1 M zu unterwerfen hatten“. Es war Ehrensache und ein Gradmesser des gesellschaftlichen Ansehens, der Wehr anzugehören. Jeder Feuerwehrmann betrachtete sich damals, wie Oberbrandmeister Müller aus Neudrossenfeld anlässlich einer Versammlung formulierte, „in und außer Dienst als ordentlichen und pflichtigen Wehrmann, der seinen Feuerwehrrock mit ehren trägt“.
In den Jahren 1939 – 1947 wurden keine Generalversammlungen abgehalten. Die wehrpflichtigen Männer der Ortschaft wurden zu den Waffen gerufen. Eintragungen im Mitgliedsbuch bringen die traurige Nachricht von gefallenen und vermissten Kameraden.

Nach den Kriegswirren stand man vor einem völligen Neubeginn. In der ersten Zusammenkunft im Jahre 1948 wurde in einem geheimen Wahlgang die erste Vorstandschaft der Nachkriegszeit gewählt. Ihr gehörten an: Johann Kolb, Kommandant; Johann Lauterbach, Vorsitzender; Heinrich Dörfler, Adjutant; Elias Stöcker, Kassier und Schriftführer; Willi Scholten, Requisitenmeister. Ein Jahr später kam Willi Lorenz als stellvertretender Kommandant zu diesem Führungsgremium. Die genannte Vorstandschaft führte in Zusammenarbeit mit einem Festausschuss auch die Vorbereitungen für das 75-jährige Jubiläum im Jahre 1951 durch. Der Erlös der geglückten Veranstaltung bildete den Grundstock für den Ankauf einer ersten Motorspritze. Landkreis und Gemeinde gewährten entsprechende Zuschüsse, viele Gemeindebürger unterstrichen ihre Verbundenheit mit ihrer Wehr durch Geldspenden.

Die Skizze einer TS 8, wie sie nach dem Jubiläum 1951 angeschafft wurde
Am 12.09.1957 trat Johann Kolb, nachdem er 33 Jahre als Kommandant das Vereinsleben entscheidend geprägt hatte, zurück. Seine Berufung zum Ehrenkommandanten erfolgte einstimmig.
Nach einer Interimslösung – Elias Lauterbach und Johann Lauterbach (6 a) stellten sich bis zu den Neuwahlen im folgenden Jahr zur Verfügung – übernahm Willi Lorenz am 15.03.1958 die Wehr. Unter seiner Leitung erreichte die Wehr einen beachtlichen Leistungsstand. Drei Gruppen besitzen das Leistungsabzeichen, eine davon die Vorstufe Gold. Die Wehr wurde von der Gemeindeverwaltung stets wohlwollend unterstützt. So konnte eine TS 8 angeschafft werden, das Gerätehaus wurde modernisiert und die Löschwasserversorgung kann man nach Inbetriebnahme der Ringwasserleitung „Lindauer Gruppe“ (Hydrantenanschluß) und der Erstellung eines Löschwasserbehälters als gelöst betrachten.
Besonders stolz ist man in den Reihen der Brückleiner Wehr auf die Tatsache, dass man niemals in der hundertjährigen Geschichte den Gedanken an eine Pflichtfeuerwehr erörtern musste. Immer wieder stellten sich junge Männer unaufgefordert zur Verfügung und dokumentierten auf diese Weise, dass der Begriff Freiwillige Feuerwehr zu Recht besteht.
Im Jubiläumsjahr präsentiert sich eine lebendige Organisation, in der überlieferte Werte und bewährte Auffassung geschätzt und beachtet, in der gleichzeitig aber auch technische Veränderungen gerne aufgegriffen werden.

Die Wehr im Jubiläumsjahr 1976
Der praktizierte Kameradschaftsgeist lässt und mit berechtigtem Optimismus in die Zukunft blicken.
Die Leitung der Wehr im Jubiläumsjahr: Willi Lorenz (Kommandant), Hans Masel (Vorsitzender), Erich Weber (Kassier und Schriftführer), Gunter Lauterbach (stellvertretender Kommandant).
Nach dem Stand vom 01.01.1976 gehören der Wehr 31 aktive und 3 passive Mitglieder, sowie 6 Ehrenmitglieder an.
Zur Festvorbereitung wurde ein Ausschuss gewählt, in dem folgende Kameraden vertreten sind: Otto Hofmann, Erich Weber, Edwin Funke, Fritz Strobel, Hans Masel, Günter Lauterbach, Willi Lorenz, Eduard Kaschka und Gerd Dengler.
Die Entwicklung des Vereinslebens 1976-2005
Das 100-jährige Jubiläum 1976
Nachdem schon das 75- und 90jährige Bestehen in würdiger Form gefeiert worden waren, sollte auch der 100. Geburtstag in einem würdigen Rahmen begangen werden. Als Termin wurden die Pfingsttage vom 4.-7. Juni 1976 festgelegt.
Schon monatelang vorher befasste sich der Festausschuss mit der Organisation und konnte so ein abwechslungsreiches Programm präsentieren. Eingeleitet wurden die Festtage, für die Reinhold Lauterbach eine Wiese zur Verfügung gestellt hatte, mit einem Bunten Abend, dem am nächsten Tag der Festkommers folgte, bei dem der GV „Mainthal“ Neuenreuthund die Aubachtaler Musikanten die musikalische Ausgestaltung übernahmen. Am Pfingstsonntag konnte man 51 befreundete Vereine begrüßen und die Gäste am Abend mit 2 Musikkapellen bei einem Tanz ohne Pause erfreuen. Am Pfingstmontag führte zunächst der ATS Kulmbach einen Boxvergleichskampf gegen ein Team vom RSC Berlin durch, eine politische Veranstaltung mit einem prominenten Redner rundete am Nachmittag das Programm ab.
Mit einem umfangreichen Speisen- und Getränkeangebot, zivilen Preisen (eine Maß Bier kostete z. B. DM 3.–) und dem Einsatz von 108 ehrenamtlichen Helfern erreichte man, dass das Fest, bei dem Bürgermeister Hans Lauterbach die Schirmherrschaft übernommen hatte, ein voller Erfolg für den Verein wurde.
Die Aus- und Weiterbildung der Wehrleute
„Wehrmänner fragen nicht danach, was man vom Staat holen kann, sondern sehen, was man für die Gemeinschaft leisten kann.“
Hauptaufgabe aller Wehren ist es, den Ausbildungsstand nach dem Motto “ Wer helfen will, muss auch helfen können“ auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen. Regelmäßig bereiteten der jeweilige Kommandant und sein Stellvertreter, unterstützt durch fachkundige Kreisbrandmeister, auf die im Turnus von 2 Jahren abgehaltenen Leistungsprüfungen vor. Gemeinsame Übungen mit den Wehren aus Hornungsreuth und Neuenreuth förderten die Verständigung. Im Jahr 1984 legten erstmals 4 Kameraden, denen in den nächsten Jahren weitere folgen sollten, einen Lehrgang in Atemschutz mit Erfolg ab. Von einem nachhaltigen Eindruck berichteten Kameraden, die in den Jahren 1985 und 1986 ein Dienstwochenende bei einer Berufsfeuerwehr in Berlin absolvierten.
Besonders stolz war man, als 1989 erstmals eine Jugendgruppe, die von KBM Kerner aus Thurnau angeleitet wurde, mit großem Erfolg die Prüfung zur Bayerischen Jugendspange ablegte. Einen weiteren Erfolg gab es 1990. Als 4. Gruppe im Landkreis erfüllten die Jugendlichen mit Bravour die Aufgaben zur Deutschen Jugendspange. Die gleichen Ziele ( Bayerische und Deutsche Jugendspange) erreichte eine weitere Jugendgruppe in den Jahren 1994 und 1995. Zu erwähnen ist weiterhin die erfolgreiche Teilnahme am Jugendleistungsmarsch 2004 in Neudrossenfeld. Die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen wirkte sich zudem positiv auf die Altersstruktur der Wehr aus, die 1995 die Gemeinde Neudrossenfeld bei einem Wettbewerb auf Landkreisebene – dem EKU-CUP- vertreten durfte.
Abgerundet wurde die Weiterbildung durch ein großes Angebot an Lehrgängen ( Sprechfunk, Maschinistenlehrgang, Ausbildung zum Truppmann) . Ein Motorsägenlehrgangwurde ebenso angenommen wie die Ausbildung in Erster Hilfe. Da die Ortschaft an die Erdgasversorgung angeschlossen ist, befasste man sich an einem Schulungsabend auch mit den Gefahrensituationen, die sich eventuell ergeben könnten. Parallel zur Ausbildung wurde auch großer Wert auf die Ausrüstung der Wehr und die der Einsatzkräfte gelegt. Nach Notwendigkeit wurde die Ausstattung mit Schlauchmaterial ebenso ergänzt wie die von Schutzanzügen und Uniformen. Hier unterstützte die Gemeinde Neudrossenfeld, die 10 Wehren zu betreuen hat, auch Brücklein in vorbildlicher Form und über alle Parteigrenzen hinweg.
Baumaßnahmen, Anschaffungen und Arbeiten im Ortsbereich
Durch die Weiterentwicklung der Wehr und die Übernahme etlicher Aufgaben für die Dorfgemeinschaft wurden einige Baumaßnahmen und Anschaffungen erforderlich. Mit großen Eigenleistungen und mit materieller Unterstützung durch die Gemeinde Neudrossenfeld konnte 1978 ein neues Feuerwehrgerätehaus erstellt werden. Es wurde am 22. Juli durch Pfarrer H. Jany, Neudrossenfeld, eingeweiht. Einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand erbrachten viele Helfer in Zusammenarbeit mit der Landjugendgruppe bei der Renovierung des ehemaligen Schulsaales. Hier wurde eine Küche eingebaut, Fenster, Wände und Decke wurden erneuert, man sanierte die gesamte Toilettenanlage und stellte die Heizungsanlage auf Gas um. Weitere Baumaßnahmen am Schulgebäude betrafen die Absicherung des Treppenaufganges und die Gestaltung der Parkplätze vor dem
Haus. Da man die zahlreichen Ausrüstungsgegenstände übersichtlich und sachgemäß lagern wollte, wurde 2001 mit Unterstützung durch die Gemeinde ein Lagerschuppen erstellt.
Die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren aus Hornungsreuth und Neuenreuth zeigte sich erneut, als im Jahr 1985 gemeinsam ein Zelt, das 200 Personen Platz bietet, angeschafft wurde. Hinzu kam 1988 der Ankauf eines Toilettenwagens , dadurch konnte man zukünftige Festtage unabhängig vom Wetter feiern. Das Zelt selbst wurde auch an auswärtige Interessenten verliehen, so dass sich die Anschaffung bald amortisierte. In den Folgejahren übernahmen die Vereinsmitglieder die Ausgestaltung der Kirchweih mit einem erweiterten Programm.
Bald erwies sich das Fassungsvermögen des Zeltes als zu klein und man beschloss im Jahr 2003 ein eigenes und größeres Zelt anzuschaffen. Bei einer Breite von 10 m und einer Gesamtlänge bis zu 30 m bietet es jetzt 500 Besuchern Platz. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2006 wurde der Beschluss gefasst, es um ein weiteres Feld zu verlängern. Das Zelt ist leicht aufstellbar und gewinnt durch einen angeschlossenen Bewirtungstrakt noch mehr an Raum. Gelagert und transportiert wird es auf einem Anhänger, der ebenfalls in eigener Regie angeschafft worden ist. Somit kann das Zelt auch verliehen werden.
Der Beitrag des Feuerwehrvereins zur Belebung der Dorfgemeinschaft
Neben der eigentlichen Aufgabe, den Feuerschutz zu gewährleisten, betrachteten es die Verantwortlichen der örtlichen Wehr stets auch, ihren Teil zur Belebung der Dorfgemeinschaft beizutragen, und so werden im Jahresablauf verschiedene Veranstaltungen angeboten. Mit einigen von ihnen landete man ab dem Jahr 1978 einen vollen Erfolg, sie gehörten von nun an zum festen Bestandteil des Jahresangebots.
Das erste Sommernachtsfest wurde 1978 nach der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses durchgeführt und in den Folgejahren jeweils am 16.Juni (Vorabend des Feiertages) wiederholt. Ab 1981 ergänzte man das Angebot durch einen Faschingstanz und eine Weihnachtsfeier, musste dies aber in den Jahren 1987 bzw. 1992 revidieren, da das Interesse an diesen Veranstaltungen nachgelassen hatte.
Ein durchschlagender Erfolg kündigte sich dann an, als 1992 anstelle des Sommernachtfestes erstmals an einem Tag die Ausrichtung des Kirchweihbetriebes übernommen wurde. Drei Jahre später trafen sich Einheimische und viele Gäste aus den benachbarten Orten schon an 4 Tagen zur Feier der „Brückleiner Kerwa“. Dies bedeutete jedoch auch, dass man den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm bieten musste. Besonders beliebt war und ist der Auftritt der Musikgruppe „Waldschrat“, die mit ihren vielen Anhängern stets das Zelt füllt. Nicht weniger beliebt sind die Aufführungen der Theatergruppe Brücklein . 1998 hob sich erstmals der Vorhang. Seither findet immer die Premiere des neuen Stückes im Brückleiner Zelt statt. Eine erfolgreiche Abwicklung des Kerwabetriebes, bei der eine Cafeteria und eine Weinlaube beliebte Treffpunkte für ein unterhaltsames Gespräch sind, erfordert jedoch auch die Mitarbeit vieler Personen.
Die umfangreichen Arbeiten konnten bewältigt werden, da sich viele Frauen zur Mithilfe bereit erklärten. Etliche von ihnen traten auch offiziell dem Feuerwehrverein bei und nehmen seitdem regelmäßig an den Vereinsveranstaltungen teil. Die Einwohner des Dorfes treffen sich aber nicht nur zum Kirchweihfest, das jeweils am 1. Sonntag im September gefeiert wird, sondern auch in kleinerer Runde, wenn im Jahresablauf etwa das Osterfeuer entzündet oder zu einem Grillfest und einem Vereinsabend eingeladen wird.
Im Jahr 2006 / G. Dengler (Schriftführer
Der Verein im Jahr 2024
Im 21. Jahrhundert entwickelte sich der Feuerwehrverein immer mehr zum Verein der Dorfgemeinschaft. Durch die alljährlichen Waldschrat-Konzerte, die bis einschließlich 2019 zur Kerwa im September stattfanden, wurde das kleine Dorf oberfrankenweit bekannt.
Zur Kerwa, die immer am Wochenende um den ersten Sonntag im September gefeiert wird, trifft sich praktisch das ganze Dorf (aktuell 144 Einwohner im Ortskern, mit umliegenden Weilern 190) und hilft tatkräftig mit. Diese Unterstützung erfüllt Vorsitzenden Rainer Strobel regelmäßig mit Stolz.
Im Jubiläumsjahr 2024 beträgt der offizielle Mitgliederstand 77, davon leisten 23 Erwachsene Aktiven Feuerwehrdienst. 4 Jugendliche bilden die Jugendfeuerwehr.
Die Vorstandschaft in den Jahren 1976-2024 *
1. Vorsitzender
Bis 1978 Hans Masel, 1978-1988 Fritz Strobel, 1988- 1990 Eduard Kaschka,
1991 Uwe Höreth, 1992-2000 Dieter Bauernfeind, ab 2001 Rainer Strobel
2. Vorsitzender
1978-1988 Eduard Kaschka, 1989 -1993 Horst Wagner, 1994 -2000 Rainer Strobel,
2001 -2006 Dieter Bauernfeind, ab 2007 Frank Neumann
1. Kommandant
Willi Lorenz wurde nach fast 20-jähriger Tätigkeit 1977 zum Ehrenkommandanten
ernannt. 1977-1982 Edwin Funke, 1983-1988 Helmut Hofmann, 1988-2000 Uwe
Höreth,, 2001-2012 Marco Zapf, ab 2013 Martin Hofknecht
Stellv. Kommandant
Bis 1977 Gunter Lauterbach, 1977-1982 Helmut Hofmann, 1983-1994 Edwin Funke,
1995 Gerd Büttner, 7 / 1995 -2006 Heinrich Lauterbach, 2007-2012 Martin Hofknecht, ab 2013 Marco Zapf
Kassier
Bis 1977 Erich Weber, 1978-1982 Otto Hofmann, 1983-1994 Alfons Mertel, ab 1995
Frank Stöcker
Schriftführer
Bis 1977 Erich Weber, 1978-1982 Otto Hofmann, 1983 -2006 Gerd Dengler,
ab 2007 Alexander Jungwirth

Die Chronik der Gemeinde Brücklein
Quelle: Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum 1976
Autor: Gerd Dengler
Kleines Dorf an großen Straßen wird Brücklein oft genannt. Man deutet damit die günstige Lage der Ortschaft an der B 85, die Kulmbach und Bayreuth verbindet, an. Nach der Fertigstellung des Autobahnzubringers und der Schnellstraße 505 (Anmerkung: inzwischen BAB 70) erhielt man auch Anschluss an die Ost-West-Verbindung. Zur politischen Gemeinde Brücklein gehören noch die Dörfer Schwingen und Hornungsreuth sowie die Weiler Oberbrücklein und die Einöden Grauenthal, Vordere und Hintere Lehen.
Entstanden ist die Ortschaft in der sogenannten ersten Ausbauperiode, die das 11. Jahrhundert umfasst, als die Rodung der großen, noch unberührten Waldgebiete begann. Bei der Deutung des Namens ist zunächst an eine kleine Brücke zu denken. Der nur wenig Wasser führende Erlbach gab aber wohl kaum zu einem „Brückenbau“ Anlass. Viel wahrscheinlicher verdankt der Ort seinen Namen dem sumpfigen Boden, auf dem er erbaut ist. Im alten Ortsplan von Brücklein sind viele kleinere und größere Weiher eingezeichnet, von denen heute nur noch der Igelsweiher als solcher anzusprechen ist, während die anderen Weiher durch fortgesetzte Kultivierung zu landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden. In der mittelhochdeutschen Sprache bezeichnete man mit „brouch“ das sumpfige Land. In diesem Wort wird man also die Stammsilbe zu „Brücklein“ suchen müssen.

Historische Werbeanzeige der Mönchshof-Gaststätte Bayernwald in Brücklein
Als im 12. Jahrhundert unter den bayerischen Grafen von Andechs die Rodetätigkeit wieder aufgenommen wurde, entstand Hornungsreuth. In der Bezeichnung dieser Siedlung ist der Personenname „Horant“ enthalten. Zur gleichen Zeit entstand auch Schwingen (swinga = Flachs-, Hanf-, Futterschwinge).
Damit war mit Ausnahme der bewaldeten Bergrippe des Rauhen Berges und des Hohen Berges das Gebiet östlich des Roten Mains in fruchtbare Feldfluren umgewandelt.
Die zu Brücklein gehörenden Weiler und Einzelhöfe sind in späterer Zeit entstanden und werden als Nach- bzw. Spätsiedlungen bezeichnet.
Lehen wird erstmals 1618 im Urbar des Klosters Langheim, Grauenthal 1740 genannt. Im Jahre 1838, also noch vor der Grundrentenablösung taucht die Bezeichnung Oberbrückleinauf.
Eine weit bedeutendere Rolle spielt allerdings in den mittelalterlichen Aufzeichnungen die an der Flurgrenze nach Langenstadt gelegene Ortschaft Igelsreuth. 13 Lehen umfaßtediese auf Initiative und Landanweisung der Großgrundbesitzer im 11. Jahrhundert angelegte Siedlung. Heute findet sich an der erwähnten Stelle nur ein Einzelhof, der erst 1832 gebaut wurde und mit der früheren Ortschaft also nur den Namen gemeinsam hat.
Man findet in den alten Aufzeichnungen Anhaltspunkte, die zeigen, dass die gesamte Ortschaft Opfer einer Pestwelle wurde, die im Jahre 1350 in unserm Gebiet wütete. Noch weitere 300 Jahre sollte diese Geißel, zusammen mit den zahllosen Kriegen, die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen.
Herausgegriffen mag hier nur der 30-jährige Krieg werden, bei dem das Mainland zwar nur einen Nebenschauplatz bildete, aber unter den plündernden Streifscharen und Truppendurchzügen doch sehr zu leiden hatte.
Als einziges Zeugnis weit und breit gibt im nahegelegenen Buchenholz ein Stein mit der Inschrift „Hermann Aman ligt da begraben 1635“ Kunde von den Schrecknissen des großen Krieges. Der Volksmund weiß da folgende Geschichte: Ammon war ein reicher Bauer in Brücklein, der beim Herannahen des Feindes die Einwohner der umliegenden Ortschaften verständigte.
1635 fielen die Schweden in Brücklein ein und begannen zu plündern und zu rauben. Dan Ammonhof aber konnten sie nicht betreten, da dessen Besitzer die Gabe gehabt habe, Menschen bannen zu können. Der Bann sei erst gebrochen worden, als einer der Schweden auf den Gedanken gekommen sei, sich verkehrt auf das Pferd zu setzen. Eine andere Version sagt, er habe dem Pferd die Hufeisen verkehrt aufgenagelt. Ammon wurde daraufhin gefangengenommen, zum Buchenholz geschleift und mit den Füßen nach oben an einen Baum gehängt.

Hungersnot, Seuchen und Teuerung, die stets im Gefolge des Krieges auftraten, konnten jedoch nie den Willen der Bevölkerung zum Wiederaufbau besiegen. man nützte den Boden, so gut es ging. So wurden sie Steine für den Wegebau seit Menschengedenken im Schwingener Berg gebrochen. Einwohner berichten, dass noch in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts jährlich 120 Haufen (60 cbm) Steine geklopft wurden. Auch den für den Hausbau benötigten Kalk wird man selbst gebrannt haben. Der auf Lindauer Gemeindeflur liegende und noch gut erhaltene Kalkofen erfüllte noch im 19. Jahrhundert seinen Zweck.
Heute liegen die Probleme, mit denen sich die Gemeindeverwaltung befassen muss, auf wirtschaftlichem Gebiet. Um den Anschluss an die moderne Zeit nicht zu verlieren, müssten die Fragen des Schulhaus- und Wegebaus sowie der Wasserversorgung gelöst werden.
Die zielstrebige und richtungsweisende Arbeit der Bürgermeister Michael Kolb und Hans Lauterbach (ab 1966) wurde von den Bürgern anerkannt. In Hornungsreuth und Brücklein wurden die Straßenverhältnisse bis auf den Ausbau einiger Reststücke, deren Erledigung im Haushaltsplan 1976/77 vorgesehen ist, wesentlich verbessert.
Große Investitionen nahm man in Schwingen vor. Dieser Ort erhielt neben dem großzügigen Ausbau seiner Durchfahrt (mit Kanalisation) auch Anschluss an die Bundesstraße 85. Die Erstellung der Ortsbeleuchtung fand in allen Gemeindeteilen die Zustimmung der Bürgerschaft.
Leider muss die politische Gemeinde im Zusammenhang mit der Gemeindegebietsreform ihre Selbständigkeit aufgeben. In einer vorgelegten Zielplanung wurde der Anschluss an die Nachbargemeinde Neudrossenfeld angeordnet. Am 1.1.1978 wurde die Zeit der Selbständigkeit, in der die Gemeinde dank der Tatkraft ihrer Bürger und der Einsatzbereitschaft der gewählten Vertreter vieler Gemeinschaftsaufgaben hat lösen können, enden.
100 Jahre Schulhaus Brücklein
Quelle: Ernst Dengler, Orts- und Schulgeschichte in Brücklein (1953)
Autor: Manfred Bauriedel
Die Schulgeschichte in Brücklein beginnt im Jahre 1798. Die Ortschaften Brücklein und Schwingen bestellten gemeinsam den Zimmermann Johann Jonas Götz und ab 1803 den Holzhauer Münch als Schulhalter. Der Unterricht wurde abwechselnd in beiden Orten, im Winter nur in Brücklein, erteilt.
Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts der regierende Minister Maximilian Joseph von Monteglas das bayerische Staatswappen grundlegend reformierte und modernisierte, entstanden überall im Lande organisierte Schulen. In unserer engeren Heimat mussten zunächst die vier Ortschaften Brücklein, Schwingen, Hornungsreuth und Neuenreuth zu einer Schulgemeinde vereinigt werden. Die Verhandlungen dafür waren schwierig und zogen sich bis zum Jahre 1817 hin. Am 1. November 1817 richteten der damalige Distriktsvorsteher Johann Konrad Masel und der Steuervorgeher Lauterbach – beide aus Brücklein – ein Gesuch an die Regierung um Errichtung einer „Trivialschule“ in Brücklein. Am 12. Dezember 1817 bestätigt das Landgericht Kulmbach die Bildung der Sprengelschule in Brücklein und kündigt das Verweser der neuen Schule den Amtspräparanden Partenfelder von Buchau an.

Für den Unterricht war im sogenannten „Friedenskassten“, ein Nebengebäude zum Anwesen des Landwirtes Johann Lauterbach, Brücklein Nr. 10, ein Raum gemietet worden. Das Schulzimmer in dem kleinen Holzbau war 3,75 m mal 3 m groß mit 3 Fenstern zu 0,7 m mal 0,7 m. Hier waltete der erste Lehrerin gedrücktester Enge seines Amtes, denn die Schülerzahl lag bei 50-60 Kindern. Da das gemietete Zimmer nur ein Notbehelf war, entstand das dringende Bedürfnis nach Erbauung eines eigenen Schulhauses. Im Jahre 1819 wurde der Neubau beschlossen und am 1. Januar 1820 erteilte die Regierung in Bayreuth die Baugenehmigung. Am 21. April wurde der Bauplatz auf Gemeindeland in der Nähe des Ortsbrunnens besichtigt und abgesteckt. Der Bau schritt unter der Leitung des Maurermeisters Christoph Heinrich Zeitler und des Zimmermeisters Adam Bär – beide Neudrossenfeld – rasch vorwärts. Schon am 13. Juli zog der damalige Lehrer Julius Beyer mit der Schuljugend und den Vertretern der 4 Ortsgemeinden zum neuen Schulhaus, wo eine von ihm verfasste Urkunde verlesen und in eine Urne eingesetzt und verschlossen wurde. Am 21. August 1820 fand die feierliche Einweihung statt. Die Schule zählte damals 41 Knaben und 31 Mädchen.
Bereits 60 Jahre später musste man wieder über einen Schulhausbau nachdenken. Zum einen war die Schülerzahl auf 91 angestiegen, und zum anderen war der bauliche Zustand wegen verfaulender Fußböden, modriger Wände und undichter Fenster ohne Fensterbretter von der Schulaufsicht kritisiert worden. Von 1880 – 1891 musste in Abteilungen unterrichtet werden, da die Schülerzahl auf 112 angestiegen war.
1891 wird in Hornungsreuth ein Schulhaus für die Ortschaften Hornungsreuth und Neuenreuth erbaut. Bereits im folgenden Jahr 1892 erhält Brücklein ein neues Schulhaus, welches heute noch den Mittelpunkt des Ortes bildet. Das alte Schulgebäude wurde abgerissen und an einen Kulmbacher verkauft, der es in gleicher Form wieder aufbaute. In der Nähe der Gastwirtschaft Schauer in der Bayreuther Straße ist das alte Brückleiner Schulhaus zu sehen. In diesen Jahren hatte der Hauptlehrer Johann Plettner die Schulstelle inne. Neben dem Schulhausneubau hat Johann Plettner in seiner Amtszeit von 1877 bis 1913 sicherlich noch weitere verdienstvolle Aktivitäten entwickelt, denn sein Grabstein auf dem Drossenfelder Friedhof bekundet, dass Johann Plettner mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Brücklein bedacht wurde.